Zum Inhalt springen

Impfstart beim Kieler Anker

An den beiden Standorten des Kieler Anker wurden am Freitag 124 Personen durch ein mobiles Impfteam mit Biotech/Pfizer geimpft. Kiel, 30.4.2021
Sylvia Piontke impft Gerd „Muck“ Rosenbaum. Leonhard Hojenski protokolliert die Impfung. Foto: Nagel | Diakonie Altholstein

Eine besondere Stimmung herrschte am Freitag in den Räumen des Kieler Ankers, der sich um wohnungslose Menschen in Kiel kümmert. Ein Impfteam der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) machte sich um 8 Uhr auf den Weg in die Schaßstraße 4. Gegen 11 Uhr ging es dann weiter zum zweiten Standort vom Kieler Anker in die Kaiserstraße 57.

Insgesamt wurden 124 Personen zum ersten Mal mit Biontech/Pfizer geimpft. „Obwohl unsere Gäste in der Impfgruppe 2 sind, war es vielen aufgrund von mangelndem Zugang zu Computern und Ärzten nicht gelungen, einen Termin zu bekommen“, sagt Lukas Lehmann, Leiter des Kieler Ankers.

Wohnungslose sind in der Pandemie besonders gefährdet, denn viele Betroffene gehören wegen Vorerkrankungen zur Hochrisikogruppe, können sich keine teuren FFP2-Masken leisten und haben keine ärztliche Versorgung. „Zudem haben sie kein soziales Umfeld, das darauf achtet, wie es ihnen geht. Deswegen müssen wir das stellvertretend machen“, sagt Vanessa Trampe-Kieslich, Geschäftsbereichsleiterin Soziale Hilfen bei der Diakonie Altholstein.

Dankbar zeigte sich Gerd Rosenbaum. Der 53-Jährige, den alle nur Muck nennen, konnte so am Freitag gegen das Corona-Virus geimpft werden. „Ich bin sehr dankbar, dass dieser Termin organisiert wurde und ich mich jetzt etwas sicherer fühlen kann“, sagt er. Ende Mai bekommt Gerd Rosenbaum seine zweite Impfung wieder beim Kieler Anker. „Die Impfung schützt uns nur, wenn auch alle in der Gesellschaft geschützt werden können. Der Erfolg von heute ist ein klares Zeichen, dass mit guter Zusammenarbeit und der richtigen Ansprache Menschen in allen Lebenslagen erreicht werden und wertgeschätzt werden können“, sagt Vanessa Trampe-Kieslich.